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Pressemitteilung
31.03.2022

Die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt berät und unterstützt Betroffene, Angehörige und Fachkräfte zum Thema Vergewaltigung, Sexueller Missbrauch und sexuelle Belästigung. In einem aktuell veröffentlichten kurzen Jahresbericht, werden die Schwerpunkte des Jahres 2021 kurz und anschaulich zusammengefasst.

Deutlich wird, dass die Beratungskontakte in der Pandemie in den Jahren 2020/2021 insgesamt um 30% gestiegen sind (15% im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr). Im Jahr 2021 fanden 2636 telefonische und persönliche Beratungen für 592 Personen statt. Laut den Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle zeigt sich in der Pandemie eine Diskrepanz aus Verunsicherung über die Verfügbarkeit möglicher Hilfen und gleichzeitig erhöhtem Unterstützungsbedarf. Menschen mit Gewalterfahrungen erleben die gegenwärtige Situation oftmals als retraumatisierend, weil Gefühle wie Kontrollverlust und Angst reaktiviert werden und durch soziale Isolation, Kontaktarmut und mangelnde menschliche Zuwendung stabilisierende Faktoren verloren gehen.

So war zu beobachten, dass Klient*innen, die schon vor längerer Zeit in der Beratungsstelle beraten wurden, in aktuelle, schwerwiegende Krisen gerieten und erneut ein hohes Maß an Beratung und langfristiger Unterstützung benötigten.
Dazu kamen die mangelnden Ansprechpartner*innen in Zeiten des Lockdowns: Kinder konnten sich lange Zeit nicht hilfesuchend an Lehrer*innen oder Erzieher*innen wenden, Präventionsprojekte, die oftmals zur Aufdeckung sexualisierter Gewalt führen, konnten nur eingeschränkt stattfinden. Frauen
und Mädchen erfuhren wenig Zuwendung und Ausgleich durch soziale Kontakte. Gruppen, Sportangebote oder andere Freizeitmöglichkeiten fielen aus. Es gab keine Aufmerksamkeit, die der Gewalt und Bedrohung durch den Partner oder andere Familienangehörige entgegenwirken konnte.

Die durch die Krise auftretenden finanziellen Schwierigkeiten schränkten die
Handlungsmöglichkeiten von Betroffenen weiter ein. Die Beratungsstelle hat aus diesem Grund die Präsenzberatung in der Pandemie aufrecht erhalten und ein flexibles Konzept entwickelt, das Hilfe möglich macht, ohne den Gesundheitsschutz außer Acht zu lassen. Hygienemaßnahmen in den Beratungsräumen, stabilisierende Fachberatung in der Natur und zusätzliche online-Angebote (Fortbildungen, Veranstaltungen, Vorträge) ermöglichen es, das Beratungs- und Präventionsangebot aufrecht zu erhalten und weiter auszubauen.

Das vielfältige Angebot wird auf einer neuen, barrierearmen Homepage (www.beratung-bonn.de) anschaulich und übersichtlich mit einem neuen Design dargestellt. Seit 2021 werden mit regelmäßigen Beiträge Informationen auf in den sozialen Netzwerken veröffentlicht:

https://www.facebook.com/beratungsstellebonn
https://www.instagram.com/beratungsstelle_bonn/

Persönliche Beratungen sind nur mit vorheriger telefonischer Terminvereinbarung möglich.

Telefonische Sprechzeiten und Terminvereinbarung:
Mo 11-12 Uhr
Di-Fr 10-12 Uhr
Mi 18-20 Uhr

Tel.: 0228-635524E-Mail: info@beratung-bonn.de