Pressemitteilung
29.3.2023
Die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt berät und unterstützt Betroffene, Angehörige und
Fachkräfte zum Thema Vergewaltigung, Sexueller Missbrauch und sexuelle Belästigung. In einem
aktuell veröffentlichten kurzen Jahresbericht werden die Schwerpunkte des Jahres 2022 kurz und
anschaulich zusammengefasst. Nachdem die Anfragen der beratenen Personen während der
Pandemie im Zeitraum 2019-2021 um 30% gestiegen waren, blieben sie im Jahr 2022 auf dem
insgesamt hohen Niveau des Vorjahres. Im Jahr 2022 fanden 2626 telefonische und persönliche
Beratungen für 505 Personen statt. „Es zeigte sich ein hoher Bedarf an intensiver und auch
längerfristiger Beratung. Dies war auch deswegen erforderlich, da es immer schwieriger wird,
weiterführende Hilfen zu vermitteln und die Wartezeiten für eine therapeutische Versorgung immer
länger werden“, so Geschäftsführerin Conny Schulte. „Zudem erleben Menschen mit
Gewalterfahrungen die seit einigen Jahren andauernde unsichere Krisensituation oftmals als
retraumatisierend, weil Gefühle wie Kontrollverlust und Angst reaktiviert werden und stabilisierende
Faktoren verloren gehen“. Neben den Beratungs- und Begleitungsangeboten hat die Beratungsstelle
die in der Pandemie entwickelten flexiblen Hilfsangebote wie stabilisierende Beratungsspaziergänge
in der Natur fortgeführt und die Präventions-und Öffentlichkeitsarbeit sowie die digitalen
Informationsangebote weiter intensiviert.
Für Betroffene sexualisierter Gewalt sind positive Reaktionen und eine verständnisvolle Haltung des
sozialen Umfeldes von großer Bedeutung. Mit der im Jahr 2022 entwickelten Kampagne „SUPPORT“
wurden daher Hinweise gegeben, wie Privatpersonen und Institutionen Betroffene wirksam
unterstützen können. Um Betroffenen und Fachkräften die Arbeitsweise der Beratungsstelle
anschaulich zu verdeutlichen wurden außerdem zwei Imagefilme und eine Podcastreihe für die
unterschiedlichen Zielgruppen entwickelt. Durch regelmäßige Präsenz in den sozialen Medien wurde
zudem auf unterschiedlichen Kanälen für das Thema sexualisierte Gewalt sensibilisiert.
Die Ausstellung „Was ich anhatte“, die gemeinsam mit der Gleichstellungsstelle Bonn im Bonner
Stadthaus präsentiert wurde, verdeutlichte in eindrucksvoller Weise die vielfältigen Vorurteile, denen
Betroffene sexualisierter Gewalt immer noch ausgesetzt sind, dokumentierte aber gleichzeitig den
Mut und die Stärke der Betroffenen, dies nicht länger hinzunehmen.
Das vielfältige Angebot der Beratungsstelle wird auf einer barrierearmen Homepage (www.beratungbonn.
de) anschaulich und übersichtlich mit einem ansprechenden Design dargestellt. Seit 2021
werden außerdem regelmäßige Beiträge in den sozialen Netzwerken veröffentlicht:
https://www.facebook.com/beratungsstellebonn
https://www.instagram.com/beratungsstelle_bonn/
https://www.youtube.com/channel/UC8tD-0NyQNbUwXMHz15PsHw
Persönliche Beratungen sind nur mit vorheriger telefonischer Terminvereinbarung möglich.
Telefonische Sprechzeiten und Terminvereinbarung:
Mo 11-12 Uhr
Di-Fr 10-12 Uhr
Mi 18-20 Uhr