20. März 2024 Pressemitteilung:
Gestiegene Nachfrage nach Beratung, Information und Fortbildung zum Thema sexualisierte Gewalt, Beratungsstelle legt Jahresbericht für 2023 vor
Die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt berät und unterstützt Betroffene, Angehörige und Fachkräfte zum Thema Vergewaltigung, Sexueller Missbrauch und sexuelle Belästigung. In einem aktuell veröffentlichten Jahresbericht werden die Schwerpunkte des Jahres 2023 dargestellt.
Die Anfragen nach Beratung und Prävention sind seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau und im Jahr 2023 noch einmal um 1,5% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Im Jahr 2023 fanden 2665 telefonische und persönliche Beratungen für 507 Personen statt. „Es gibt seit einigen Jahren neben der kurzfristigen Krisenintervention und Begleitung einen zunehmenden Bedarf an längerfristiger Beratung. Dies hängt auch damit zusammen, dass es immer schwieriger wird, weiterführende Hilfen zu vermitteln und die Wartezeiten für eine therapeutische Versorgung immer länger werden“, so Geschäftsführerin Conny Schulte. „Darüber hinaus wirken die vielfältigen gesellschaftlichen Krisen auf ohnehin belastete Menschen mit Gewalterfahrungen oftmals retraumatisierend und der Bedarf an Unterstützung ist hoch, weil Gefühle wie Kontrollverlust und Angst reaktiviert werden.“
Neben den Beratungsangeboten und Begleitungen hat die Beratungsstelle die Präventions-und Öffentlichkeitsarbeit sowie die digitalen Informationsangebote im Jahr 2023 weiter ausgebaut. Mit Fortbildungen, Vorträgen, Podcastreihen, Informationsfilmen und Kampagnen werden Fachkräfte, Institutionen und die Öffentlichkeit für die Belange von Betroffenen sexualisierter Gewalt sensibilisiert. Mit seit der 2022 durchgeführten Kampagne „SUPPORT“ werden Hinweise gegeben, wie Privatpersonen und Institutionen Betroffene wirksam unterstützen können. Gemeinsam mit anderen Netzwerken und Institutionen werden zudem Angebote wie die Psychosoziale Prozessbegleitung, die Anonyme Spurensicherung nach Sexualstraftaten, das Kooperationsprojekt Prävention und die Kampagne „Luisa ist hier“ umgesetzt. Durch regelmäßige Präsenz in den sozialen Medien wird auf unterschiedlichen Kanälen auf verschiedene Themen im Bereich sexualisierter Gewalt aufmerksam gemacht.
„Dieses umfangreiche Programm wird von sechs Mitarbeiterinnen realisiert, die zeitversetzt in Teilzeit arbeiten. Insgesamt umfasst das Personal der Beratungsstelle nur 3,4 Stellen“, so die Geschäftsführerin. Zunehmende Finanzierungprobleme aufgrund von Kostensteigerungen brächten die Mitarbeiterinnen an die Belastungsgrenze. Hier sei v.a. das Land NRW gefordert, die personellen Mittel für die Fraueninfrastruktur im Land auszuweiten.
Das vielfältige Angebot der Beratungsstelle wird auf einer barrierearmen und regelmäßig aktualisierten Homepage (www.beratung-bonn.de) dargestellt. Regelmäßige Beiträge in den sozialen Netzwerken ergänzen diese Informationen:
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https://www.instagram.com/beratungsstelle_bonn/
https://www.youtube.com/channel/UC8tD-0NyQNbUwXMHz15PsHw
Persönliche Beratungen sind nur mit vorheriger telefonischer Terminvereinbarung möglich.
Telefonische Sprechzeiten und Terminvereinbarung:
Mo 11-12 Uhr
Di-Fr 10-12 Uhr
Mi 18-20 Uhr